Reiser, Martin
Digitalisierung/Breitband/Biodiversität
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Unter "Breitband" versteht man einen Internetzugang mit einer hohen Datenübertragungsrate. Eine verbindliche Definition dafür gibt es allerdings nicht. Denn die Anforderungen an die Datenübertragungsraten steigen stetig. Auf Grundlage der NGA-Rahmenregelung der EU gelten Gebiete, die nicht über eine Versorgung von mindestens 100 Mbit/s verfügen, als nicht ausreichend versorgt.
Breitbandkonnektivität spielt eine entscheidende Rolle in unserer modernen, digitalen Gesellschaft und beeinflusst maßgeblich verschiedene Bereiche des täglichen Lebens sowie wirtschaftliche und soziale Entwicklungen. Die Trends sind vielschichtig und bergen große Potentiale:
Das Backbone-Netz bezeichnet den Netzabschnitt zwischen den Netzknoten. Die Aufgabe des Backbone-Netzes ist die Vermittlung und Weitverkehr-Übertragung. Backbone-Netze sind in der Regel Glasfasernetze mit regionaler oder nationaler Ausdehnung.
Ein PoP ist ein Knotenpunkt innerhalb eines Kommunikationssystems, der die Verbindungen zwischen zwei oder mehr Kommunikationsnetzen aufbaut. Am PoP werden die Verbindungen für den Daten- und Sprachverkehr von den verschiedenen Vermittlungsstellen zusammengeführt.
werden ebenfalls mit Glasfaserkabel angebunden. Dies ist wichtig für den künftigen 5G-Ausbau.
bieten eine gute Alternative zu erdverlegten Glasfaserleitungen in Regionen mit schwieriger Siedlungsstruktur, schwieriger Topografie oder schwieriger Geologie.
Bei einem FTTC-Netz (Fibre to the Curb) wird die Glasfaser vom PoP bis zum letzten Kabelverzweiger im Ortsnetz verlegt. Von dort aus führen meist Kupferleitungen zu den Endkunden („letzte Meile“). Je größer die Entfernung zum Kabelverzweiger ist, desto geringere Datenübertragungsraten sind realisierbar.
Bei einem FTTB-Netz (Fibre to the Building) führt die Glasfaserleitung direkt ins Haus. Dieses Netz wird auch Höchstgeschwindigkeitsnetz genannt.
Bei der FTTH-Technologie (Fibre to the Home) führt die Glasfaserleitung zum Gebäude und wird über eine Inhouse-Verkabelung bis in die Wohnung verlegt.
Die Satelliten der neuesten Generation können flächendeckende und leistungsfähige Systeme mit Übertragungswerten von bis zu 100 Mbit/s liefern. Die Satellitentechnik kann daher eine schnelle und praktikable Übergangslösung darstellen.
Die Breitbandverfügbarkeit in Baden-Württemberg hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Während im gesamten Land Mitte 2017 nur 78 Prozent der Haushalte mit Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s versorgt waren, lag der Wert Ende 2022 bereits bei 93,9 Prozent.
Inzwischen verfügen sogar 88,9 Prozent der Haushalte über mindestens 100 Mbit/s und mehr als 80 Prozent der Haushalte haben mindestens 200 Mbit/s Bandbreite zur Verfügung. Im Gigabit-Bereich verzeichnete Baden-Württemberg einen rasanten Anstieg von 6,2 Prozent der Haushalte Ende 2018 auf 71,48 Prozent Ende 2022 – also insgesamt eine Steigerung um über 60 Prozentpunkte. Digital-Länd
In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde Schwendi rund 2,5 Millionen Euro in den Breitbandausbau investiert. Das Land Baden-Württemberg hat sich an diesen Investitionskosten mit rund 1,8 Millionen Euro beteiligt. Die Breitbanderschließung umfasste die Verbindung der, in allen Ortschaften vorhandenen, sog. Kabelverzweiger. Damit entstand ein nahezu flächendeckendes FTTC-Glasfsernetz über die gesamte Gemeinde.
Über das geplante Backbone-Netz des Landkreises Biberach wird dann mittelfristig auch ein kreisweites und darüber hinausgehendes überregionales Glasfasernetz entstehen.
Der flächendeckende Ausbau eines Glasfasernetzes und damit gigabitfähiges Internet (bis zu 1000Mbit/s) im ländlichen Raum wird durch die klassischen Telekommunikationsunternehmen nicht angestrebt.
Durch dieses Marktversagen sind in vielen Fällen die Gemeinden dazu gezwungen diese eigentlich nicht in Ihr Aufgabengebiet fallende Tätigkeit wahrzunehmen.
Dies können die Gemeinden aber nur mit Fördermitteln von Bund und Land bewerkstelligen.
Der Bund hat seine Förderrichtlinie so aufgebaut, dass zuerst die Anbindung der schlechteren Standorte gefördert wurden.
Schlechtere Standorte, die als Weiße Flecken bezeichnet werden, wurden zuerst außschließlich in der Gigabit-Richtlinie vom 31. März 2021 gefördert.
Am 03.04.2023 veröffentlichte die Bundesregierung die Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Gigabitausbaus der Telekommunikationsnetze in der Bundesrepublik Deutschland“ – die Gigabit-Richtlinie des Bundes 2.0 (Gigabit-RL 2.0). Durch dieses Förderprogramm wurde das alte Förderprogramm um die nächste Aufgreifschwelle, die Grauen Flecken ergänzt.
Als „weiße Flecken“ werden Gebiete bezeichnet, in denen kein NGA-Netz vorhanden ist oder in den nächsten 3 Jahren ausgebaut wird und eine Geschwindigkeit von mindestens 30 Mbit/s in der EU erreicht wird.
Als „graue Flecken“ werden Gebiete definiert, in denen ein Netzbetreiber vertreten ist, jedoch in naher Zukunft voraussichtlich kein weiteres Netz aufgebaut wird und eine Versorgung von mindestens 30 Mbit/s, aber weniger als 100 Mbit/s im Download vorhanden ist.
Ein „schwarzer Fleck“ definiert ein Gebiet, in dem mindestens zwei NGA- Netze unterschiedlicher Betreiber existieren oder in den kommenden drei Jahren ausgebaut werden.
Breitbandbericht Baden-Württemberg 2023
Die aktuelle Breitbandversorgung in Deutschland auf einer Karte zusammengefasst:
Informationsseiten zum Thema Breitband:
Informationen des Innenministerium Baden-Württemberg
Kompetenzzentrum Breitband und Mobilfunk (digital.LÄND)
Informationen zu den Förderprogrammen:
Webseite des Bundesministerium für Digitalisierung und Verkehr zur Gigabitrichtlinie 2.0
Webseite des Projektträgers zur Gigabitrichtlinie 2.0
Webseite des Innenministerium Baden-Württemberg zur Mitfinanizerung des Bundesförderprogramm
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