Breitband

Unter "Breitband" versteht man einen Internetzugang mit einer hohen Datenübertragungsrate. Eine verbindliche Definition dafür gibt es allerdings nicht. Denn die Anforderungen an die Datenübertragungsraten steigen stetig. Auf Grundlage der NGA-Rahmenregelung der EU gelten Gebiete, die nicht über eine Versorgung von mindestens 100 Mbit/s verfügen, als nicht ausreichend versorgt.

Breitbandkonnektivität spielt eine entscheidende Rolle in unserer modernen, digitalen Gesellschaft und beeinflusst maßgeblich verschiedene Bereiche des täglichen Lebens sowie wirtschaftliche und soziale Entwicklungen. Die Trends sind vielschichtig und bergen große Potentiale:

  • Breitband ist ein Motor für wirtschaftliches Wachstum. Es ermöglicht Unternehmen den Zugang zu globalen Märkten, fördert Innovationen und schafft neue Geschäftsmöglichkeiten.
  • Breitband ermöglicht die Entstehung und Erhalt von Arbeitsplätzen, insbesondere in Branchen, die auf schnelle Internetverbindungen angewiesen sind. Es unterstützt auch die Möglichkeit des Homeoffice, was in unserer sich wandelnden Arbeitswelt immer wichtiger wird.
  • Breitband ist entscheidend für den Zugang zu Bildung. Es eröffnet Lernmöglichkeiten, ermöglicht den Austausch von Wissen und fördert die Entwicklung digitaler Bildungsinhalte.
  • Telemedizin, Gesundheitsüberwachung und der Austausch von medizinischen Daten sind ohne Breitband kaum denkbar. Breitband trägt dazu bei, den Zugang zu medizinischer Versorgung auch in abgelegenen Gebieten zu verbessern.
  • Breitband ist ein Katalysator für Innovationen in verschiedenen Sektoren. Von Forschungseinrichtungen bis hin zu kleinen Start-ups profitieren Organisationen von schnellen und zuverlässigen Internetverbindungen.
  • Breitband ermöglicht es Menschen, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen. Von der Teilnahme an Online-Diskussionen über die Nutzung sozialer Medien bis hin zur politischen Partizipation – Breitband fördert die Vernetzung und den Dialog.
  • In Unternehmen und Behörden trägt Breitband dazu bei, Prozesse zu optimieren und die Effizienz zu steigern. Dies reicht von schnelleren Kommunikationswegen bis hin zur Nutzung cloudbasierter Dienste.
  • Breitband ermöglicht den kulturellen Austausch über Ländergrenzen hinweg. Von der Verbreitung kultureller Inhalte bis hin zu internationalen Kooperationen trägt es zur globalen Vernetzung bei.
  • In Zeiten von Naturkatastrophen oder anderen Krisen spielt Breitband eine entscheidende Rolle bei der Koordination von Rettungsmaßnahmen, der Kommunikation mit der Bevölkerung und der Bereitstellung von wichtigen Informationen.
  • Die fortschreitende Digitalisierung erfordert eine zuverlässige und leistungsfähige Breitbandinfrastruktur. Nur durch den Ausbau und die Pflege dieser Infrastruktur können Gesellschaften zukunftsfähig bleiben und von den Chancen der digitalen Transformation profitieren.

Backbone-Netz

Das Backbone-Netz bezeichnet den Netzabschnitt zwischen den Netzknoten. Die Aufgabe des Backbone-Netzes ist die Vermittlung und Weitverkehr-Übertragung. Backbone-Netze sind in der Regel Glasfasernetze mit regionaler oder nationaler Ausdehnung.

Point of Presence (PoP)

Ein PoP ist ein Knotenpunkt innerhalb eines Kommunikationssystems, der die Verbindungen zwischen zwei oder mehr Kommunikationsnetzen aufbaut. Am PoP werden die Verbindungen für den Daten- und Sprachverkehr von den verschiedenen Vermittlungsstellen zusammengeführt.

Mobilfunkmasten

werden ebenfalls mit Glasfaserkabel angebunden. Dies ist wichtig für den künftigen 5G-Ausbau.

Freileitungen

bieten eine gute Alternative zu erdverlegten Glasfaserleitungen in Regionen mit schwieriger Siedlungsstruktur, schwieriger Topografie oder schwieriger Geologie.

FTTC-Netz

Bei einem FTTC-Netz (Fibre to the Curb) wird die Glasfaser vom PoP bis zum letzten Kabelverzweiger im Ortsnetz verlegt. Von dort aus führen meist Kupferleitungen zu den Endkunden („letzte Meile“). Je größer die Entfernung zum Kabelverzweiger ist, desto geringere Datenübertragungsraten sind realisierbar.

FTTB-Netz

Bei einem FTTB-Netz (Fibre to the Building) führt die Glasfaserleitung direkt ins Haus. Dieses Netz wird auch Höchstgeschwindigkeitsnetz genannt.

FTTH-Technologie

Bei der FTTH-Technologie (Fibre to the Home) führt die Glasfaserleitung zum Gebäude und wird über eine Inhouse-Verkabelung bis in die Wohnung verlegt.

Satelliten-Technologie

Die Satelliten der neuesten Generation können flächendeckende und leistungsfähige Systeme mit Übertragungswerten von bis zu 100 Mbit/s liefern. Die Satellitentechnik kann daher eine schnelle und praktikable Übergangslösung darstellen.

Breitbandförderung durch Bund und Land

Die Breitbandverfügbarkeit in Baden-Württemberg hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Während im gesamten Land Mitte 2017 nur 78 Prozent der Haushalte mit Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s versorgt waren, lag der Wert Ende 2022 bereits bei 93,9 Prozent.

Inzwischen verfügen sogar 88,9 Prozent der Haushalte über mindestens 100 Mbit/s und mehr als 80 Prozent der Haushalte haben mindestens 200 Mbit/s Bandbreite zur Verfügung. Im Gigabit-Bereich verzeichnete Baden-Württemberg einen rasanten Anstieg von 6,2 Prozent der Haushalte Ende 2018 auf 71,48 Prozent Ende 2022 – also insgesamt eine Steigerung um über 60 Prozentpunkte. Digital-Länd

In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde Schwendi rund 2,5 Millionen Euro in den Breitbandausbau investiert. Das Land Baden-Württemberg hat sich an diesen Investitionskosten mit rund 1,8 Millionen Euro beteiligt. Die Breitbanderschließung umfasste die Verbindung der, in allen Ortschaften vorhandenen, sog. Kabelverzweiger. Damit entstand ein nahezu flächendeckendes FTTC-Glasfsernetz über die gesamte Gemeinde.
Über das geplante Backbone-Netz des Landkreises Biberach wird dann mittelfristig auch ein kreisweites und darüber hinausgehendes überregionales Glasfasernetz entstehen.

Der flächendeckende Ausbau eines Glasfasernetzes und damit gigabitfähiges Internet (bis zu 1000Mbit/s) im ländlichen Raum wird durch die klassischen Telekommunikationsunternehmen nicht angestrebt.

Durch dieses Marktversagen sind in vielen Fällen die Gemeinden dazu gezwungen diese eigentlich nicht in Ihr Aufgabengebiet fallende Tätigkeit wahrzunehmen. 

Dies können die Gemeinden aber nur mit Fördermitteln von Bund und Land bewerkstelligen. 

Der Bund hat seine Förderrichtlinie so aufgebaut, dass zuerst die Anbindung der schlechteren Standorte gefördert wurden.
Schlechtere Standorte, die als Weiße Flecken bezeichnet werden, wurden zuerst außschließlich in der Gigabit-Richtlinie vom 31. März 2021 gefördert.

Am 03.04.2023 veröffentlichte die Bundesregierung die Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Gigabitausbaus der Telekommunikationsnetze in der Bundesrepublik Deutschland“ – die Gigabit-Richtlinie des Bundes 2.0 (Gigabit-RL 2.0). Durch dieses Förderprogramm wurde das alte Förderprogramm um die nächste Aufgreifschwelle, die Grauen Flecken ergänzt.

Als „weiße Flecken“ werden Gebiete bezeichnet, in denen kein NGA-Netz vorhanden ist oder in den nächsten 3 Jahren ausgebaut wird und eine Geschwindigkeit von mindestens 30 Mbit/s in der EU erreicht wird.

Als „graue Flecken“ werden Gebiete definiert, in denen ein Netzbetreiber vertreten ist, jedoch in naher Zukunft voraussichtlich kein weiteres Netz aufgebaut wird und eine Versorgung von mindestens 30 Mbit/s, aber weniger als 100 Mbit/s im Download vorhanden ist.

Ein „schwarzer Fleck“ definiert ein Gebiet, in dem mindestens zwei NGA- Netze unterschiedlicher Betreiber existieren oder in den kommenden drei Jahren ausgebaut werden.

  • März 2021: Bund bewilligt bei geplanten Investitionskosten von knapp 2 Mio. €, vorläufig 927.127 € an Fördergeldern aus seinem Breitband-Förderprogramm. 
  • 23.08.2021: Förderbescheid des Land Baden-Württemberg über die Ko-Förderung in Höhe von 769.702 €.
  • April 2022: Beginn der vorgezogenen Teilmaßnahme zum Ausbau der Schulen, dem Anschluss von Huggenlaubach sowie dem Baugebiet „Hochdorfer Krautgartenäcker“
  • 25.07.2022: Der Gemeinderat gibt durch Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung den Ausbau der Grauen Flecken an die OEW Breitband GmbH ab. 
  • August 2022: Förderantrag "Graue Flecken" durch die OEW Breitband GmbH beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr.
  • Oktober 2022: Abschluss der vorgezogenen Teilmaßnahme (Installation der Hausanschlüsse).
  • 14. November 2022: Bewilligung des Förderantrag "Graue Flecken" durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr.
  • 26.04.2023: Netzübergabe der vorgezogenen Teilmaßnahme zum Ausbau der Schulen, dem Anschluss von Huggenlaubach sowie dem Baugebiet „Hochdorfer Krautgartenäcker“an den Netzbetreiber Netcom.
  • 24.07.2023: Entscheidung des Gemeinderates - Breitbandausbau innerhalb der Baugebiete Hermann-Knapp-Weg in Schwendi und Hochdorfer-Krautgartenäcker in Schönebürg durch die Gemeinde selbst, da auch hier kein privatwirtschafliches Telekommunikationsunternehmen tätig wird.
  • Ende 2023: Anpassung der Gesamtplanung an das die neue Gigabitrichtlinie 2.0.
  • Ende 2023/Anfang 2024: Ausschreibung für ein Generalübernehmer (Tiefbau & Kabelzug) laufen.

Internetbericht 25.07.2023

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