Weber- und Handwerkerzunft Schwendi e. V.

Schwendi

Adresse

Stockäckerstrasse 24, 88477 Schwendi

Schwendi - einst ein Weber- und Handwerkerdorf

Durch Rodungen entstanden zwischen 900 und 1000 n. Chr. in der Region Schwendi bereits erste kleinbäuerliche Siedlungen. Als Nebenerwerb betrieben diese frühen Siedler zur Aufbesserung ihres Einkommens auch den Anbau und die Verarbeitung von Flachs zu Tuch. Leinsamen und Leinöl wurden hierbei als Nebenprodukt ebenfalls gewonnen. Im Laufe der Jahrhunderte wuchs die Bedeutung des Weberhandwerks in Schwendi stark an und entwickelte sich zu einer der Haupteinnahmequellen. Aber die Abhängigkeit von den Tuchhändlern, eine zunehmende Verbreitung von Baumwolle, welche die Bedeutung des Flachsanbaus verdrängte, und die Katastrophe des 30-jährigen Krieges, führten zu einer schleichenden Verarmung der ländlichen Weber.

Die Gründung der Weberzunft

Um dieser zunehmenden Verarmung der Weber und Handwerker entgegenzuwirken, gründete der Grundherr Franz von Schwendi deshalb 1663 eine Weberzunft. Diese wurde 1670 zu einer Zunft der verschiedenen Handwerker erweitert. Der zentrale Ein- und Verkauf durch einen Zunftmeisters stärkte die Position der einzelnen Zunftmitglieder gegenüber auswärtigen Händlern. Den Niedergang des Weberhandwerks im 19. Jahrhundert durch die Entwicklung der industriellen Tuchproduktion konnte aber auch die Weberzunft nicht aufhalten. Folglich verschwand nach und nach das Weberhandwerk aus Schwendi bis 1956 auch der letzte Webstuhl stillgelegt wurde.

Die Weberzunft heute

Die Weberzunft überstand diesen Niedergang und besteht noch heute. Als "Weber- und Handwerkerzunft Schwendi e. V." sieht sie ihre Aufgabe heute in der Weiterführung der christlich-sozialen Tradition des ursprünglichen Zunftvereins. Satzungsgemäß drückt sich dies unter anderem in folgenden Tätigkeiten aus

- Präsentation von Vorträgen zur Geschichte von Schwendi und des Weberhandwerks im Rahmen der Jahreshauptversammlungen

- Pflege- und Führen der Zunftfahne aus dem Jahre 1716 bei Festen und Prozessionen

- Stellung von Sarg-, Urnen-, Kreuz- und Fahnenträger beim Trauerfall eines Mitglieds

- Stiften einer heiligen Messe für unsere verstorbenen Mitglieder.

Zusätzlich hält die Weberzunft die Erinnerung an die Geschichte des Weberhandwerks in Schwendi lebendig.

Webermuseum Schwendi

Bereits in den 1990-er Jahren hat die Weberzunft unter ihrem damaligen Zunftmeister Karl Högerle damit begonnen, die für die Flachsverarbeitung erforderlichen Geräte zu sammeln. Im Webermuseum, das im Rathaus in Schwendi untergebracht ist, werdendiese Exponate nicht nur präsentiert, es werden auch die verschiedenen Arbeitsschritte vorgeführt. Diese zeigen, wie aus dem geernteten Flachs letztlich ein fertiges Tuch entsteht. Besichtigungen / Führungen sind nach Anmeldung beim Zunftmeister möglich. 

Weitere Informationen zur Weberzunft und zum Museum erhalten Sie bei:

Weber- und Handwerkerzunft Schwendi e.V.

Zunftmeister:       Eberhard Seifried          Telefon: 1404

Jungmeister:        Hubert Heinz                 Telefon: 1419

Für den Inhalt dieser Seite ist der Verein »Weber- und Handwerkerzunft Schwendi e. V.« verantwortlich.